Dokumentation der Vertreibung

In den letzten Jahren haben wir einige der Zwangsräumungen in Hochfeld persönlich begleitet und dokumentiert (besonderen Dank an Anna Irma Hilfrich!). Mit einem Großteil der Menschen stehen wir immer noch im Kontakt – sei es als Nachbarn, weil sie die Sozialberatung aufsuchen, weil sie die Jugendangebote nutzen, weil sie uns bei der Sozialberatung unterstützen, weil sie zu Freunden wurden oder weil sie Kindergeburtstage im ZK feiern.

Zwangsräumung am 20.03.2024, Gitschinerstr. 28

Zwangsräumung am 13.12.2023, Gravelottestr. 33

Am Mittwoch, 13.12.23 wurde in Duisburg erneut ein Wohnhaus durch die Taskforce Schrottimmobilie geräumt.

8 Familien, vor allem rumänische Rom:nja, sind kurz vor Weihnachten brutal auf die Straße gesetzt worden. Einen Großteil der Familien, die Eltern und Kinder, haben wir in den letzten Monaten in der Sozialberatung und den Jugendangeboten kennengelernt. Ob die Familien in Hochfeld wieder eine Wohnung finden, ist zu bezweifeln. Der Lebensmittelpunkt der Familien, die sozialen Beziehungen, die Kitas und Schulen, sind aber in Hochfeld. Die Zukunft der Menschen liegt in Hochfeld. Sie müssen innerhalb weniger Stunden ihr ganzes Hab und Gut in Müllsäcken verstauen und in eine ungewisse Zukunft transportieren. Wir verurteilen die Räumungen als antiziganistisch motiviert, um Rom:nja aus Hochfeld und Duisburg zu verdrängen, es ihnen hier so schwer wie möglich zu machen.

Die rumänischen Familien sind christlichen Glaubens, Weihnachten ist ein wichtiges Fest. Aber auch unabhängig davon, offenbart die routinierte Zwangsräumung, die ekelhafte Dimension der Entmenschlichung.

Wenn die Stadt wirklich Mieter:innen vor Ausbeutung schützen wollte, gäbe es Alternativen zu diesem Vorgehen. Vorschläge und Best-Practice-Beispiele wurden ausreichend gegeben. Es reicht.

Zwangsräumung am 29.03.2023, Gitschinerstr. 31 – 33

Zwangsräumung am 22.2.2023, Brückenstr. 99

Zwangsräumung am 1.2. und 3.2.2023, Hochfeldstr. 24 – 26

Zwangsräumung am 21.9.2022, Wanheimerstr. 85

Zwangsräumung am 23.5.2022, Karl-Jarres-Straße 70-82

Geplante Zwangsräumung am 4.5.2022, Gravelottestraße 48

„Die Zahlung ihrer Leistungen wurde vorläufig eingestellt. Laut Aktenlage gibt es eine Räumung ihrer Wohnung zum 4.5.2022. Um Leistungen nach dem SGB II in Duisburg zu beziehen, muss ihr gewöhnlicher Aufenthalt in Duisburg sein. Nach der Räumung zum 04.05.2022 ist dies nicht sichergestellt.“ Datum 21.04.22; Jobcenter Duisburg

Zwangsräumung am 9.2.2022, Gravelottestr. 39

Zwangsräumung am 7.7.2021, Brückenstr. 91

Zwangsräumung am 4.3.2021, Gravelottestr. 51 – 55

Eindrücke aus den Wohnungen und dem Protest

Zwangsräumung Hochfeldstr.

dav

Zwangsräumungen Immendal, März u. April 2021