„Das Bauamt und die Feuerwehr Duisburg haben am Montagmorgen gemeinsam mit dem Ordnungsamt erneut Häuser in Hochfeld überprüft – diesmal an der Karl-Jarres-Straße 70 bis 82. Auf Nachfrage betont die Stadt, dass es sich nicht um einen Einsatz der Taskforce gehandelt habe. Das Ergebnis ist indes das gleiche – alle Bewohner mussten ihre Wohnungen räumen.. […]
Lena Wiese vom Verein der Solidarischen Gesellschaft der Vielen kündigte an, dass es am Mittwoch vor der Pauluskirche eine Kundgebung geben soll, die auf die Situation in Hochfeld aufmerksam machen soll. Zuletzt hatte es Anfang Mai eine Mahnwache an der Gravelottestrasse gegeben. Zum ersten Mal hatten die Bewohner dort im Vorfeld von einer möglichen Räumung erfahren. Im Februar waren zuletzt Häuser an der Gravelottenstrasse 39 geschlossen worden.“, berichtet die WAZ.
„Rund 70 Personen haben am Mittwochabend in Hochfeld gegen die erneute
Räumung von Häusern durch die Stadt Duisburg protestiert. Diesmal hatte
die Stadt am Montag die Gebäude an der Karl-Jarres-Straße 70-82
kontrolliert und anschließend still gelegt. 141 Bewohner, vornehmlich aus
Bulgarien und Rumänien, waren dort gemeldet. Die Stadt teilte mit, sie habe
mit dem Einsatz auf Beschwerden von Anwohnern reagiert. […]

Unter den Anwesenden war aber eine Familie, deren Wohnung im Februar
an der Gravelottestraße geräumt wurde. Der Verein „Solidarische
Gesellschaft der Vielen“, der auch die Kundgebung organisierte, hatte der
Familie zur Seite gestanden und etwa beim Übersetzen oder bei der
Kommunikation mit den Ämtern geholfen. […]
Andy, selbst Roma, übersetzt die Berichte für die Teilnehmer der
Kundgebung auf Deutsch – und die Solidaritätsbekundungen der Hochfelder
für die Familie. Klaus Steffen fordert stellvertretend für den Verein: „Eine
Häuserräumung kann nur das allerletzte Mittel sein, in einem
ordnungsamtlichen Vorgang zwischen den Vermietern und den Behörden.
Die Behebung von gravierenden Mängeln und die Verhinderung von
Wohnungslosigkeit müssen weiterhin im Vordergrund stehen.“ Und weiter:
„Wir fordern umfassende Transparenz und eine Informationspflicht über anstehende Räumungen seitens der Behörden: nicht nur an die Vermieter,
sondern vor allem an die unmittelbaren Leidtragenden: die Bewohner.“
Diese müssten von der Stadt frühzeitig in ihrer Muttersprache informiert
werden.“; berichtet die WAZ.



